Fair share, Fair search und Transparenz - Verleger Burda stellt Forderungen an Google

Von: Dr. Till Kreutzer
 
Bei einem Treffen der European Federation of Magazine Publishers (FAEP) am 7. Oktober 2009 hat Hubert Burda, Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Forderungen der Verlagsbranche gegenüber Google aufgestellt. Unter anderem verlangte er unter dem Schlagwort "fair share" für die Presseverlage eine angemessene Beteiligung der Medienunternehmen an den Erlösen der Suchmaschinenbetreiber aus der auf journalistischen Content bezogenen Werbung.

Hintergrund:

Laut Pressemitteilung des VDZ betonte Burda in seiner Rede - einmal mehr - "die große Bedeutung qualitativ hochwertiger journalistischer Inhalte für die demokratische Öffentlichkeit." Er wies darauf hin, "dass Medienunternehmen zur Aufrechterhaltung journalistischer Standards auf ausreichende Erlöse aus ihrer verlegerischen Tätigkeit angewiesen sind."

Was das mit Google zu tun hat, erschließt sich letztlich erst bei näherem Hinsehen. Hierbei stößt man auf eine neuerdings mit allerhand Vehemenz an die Politik herangetragene Forderung der Presseverleger nach einem eigenen Leistungsschutzrecht. Dies soll offenbar dazu dienen, neue Ansprüche gegen Google (und andere Dienstleister dieser Art) zu schaffen, die zum Beispiel ermöglichen könnten, anders als nach dem Urheberrecht, für die Anzeige von Snippets bei Google-News Vergütungen verlangen zu können. Damit soll offenbar der Presseverlagslandschaft durch eine Ausweitung von Schutzrechten unter die Arme gegriffen werden. Diese hat für die zukunftsträchtige Online-Verwertung ihrer Inhalte bislang keine tragfähigen Geschäftsmodelle gefunden. Eine weitergehende Auseinandersetzung mit diesem Thema findet sich in dem Artikel Faszination des Mystischen - Zu einem Leistungsschutzrecht für Verlage .