Von Carsten Schulz
IBM und das Bundesinnenministrium (BMI) haben Anfang Juni einen Vertrag über die Förderung und den Einsatz von Open Source Produkten in der öffentlichen Verwaltung abgeschlossen. Der zwischen IBM und dem BMI geschlossene Kooperationsvertrag sieht vor, dass die öffentlichen Verwaltungseinrichtungen in Deutschland zu Sonderkonditionen IBM Hard- und Software, die auf offenen Standards basiert beziehungsweise mit Freier Software kompatibel ist, erwerben können.
Hintergrund:
Die Kooperation zwischen Bundesinnenministerium und IBM ermöglicht es Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, zu besonderen Konditionen IBM Hard- und Software zu erwerben sowie Dienstleistungen der IBM in Anspruch zu nehmen. Ein zugleich vereinbartes strategisches Kooperationsmanagement soll darüber hinaus dazu beitragen, innovative IT-Lösungen auf Basis offener Standards für die Bundesverwaltung zu entwickeln.
Strategische Ziele des BMI für den Abschluss eines entsprechenden Vertrages sind dabei vor allem die Erhöhung der IT-Sicherheit durch die Vermeidung von Monokulturen, die Verringerung von Abhängigkeiten von einzelnen Softwareanbietern sowie finanzielle Einsparungen beim Kauf der Software und bei den laufenden Kosten.
Der Kooperationsvertrag zeigt erneut deutlich, dass Open Source Software bzw. Freie Software und insbesondere das freie Betriebssystem GNU/LINUX in den vergangenen Jahren verstärkt auch für ein unternehmerisches Engagement interessant geworden sind. Insbesondere im Serverbereich wird Freie Software verstärkt von den Hardwareherstellern neben "proprietären" Systemen angeboten, um Alternativen zu schaffen und bestehende Kundenwünsche befriedigen zu können. Zugleich entwickelt sich zunehmend ein breit gefächerter Dienstleistungsmarkt "rund um Freie Software". Dass dabei gerade auch etablierte Unternehmen der IT-Industrie eine wichtige Rolle spielen, zeigte sich zuletzt deutlich in einer - im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichten - Studie der D.H Brown Associates, Inc., die das Engagement der führenden Hardware-Supplier und IT-Dienstleister IBM, Compaq, Dell, HP und Sun im Bereich LINUX untersuchte.