Open Forum Europe: Keine Vertreter der Open Source Community

Hintergrund:

Der Streit um die Vertretung der "Open Source Community" ist räpresentativ für zwei Problemfelder. Zunächst zeigt sich bei der Position des Open Forum Europe, einem Zusammenschluss der Softwareindustrie zur Förderung der Verbreitung von Open Source Software, dass die Interessen der herkömmlichen Softwareindustrie, die versucht, Geschäftsmodelle auf der Basis Freier Software zu etablieren, zunehmend von den Interessen der klassischen Open Source Community, die zumeist aus Einzelentwickler oder Privatpersonen besteht, die in freien Projekten mitarbeiten, abweichen. Gerade bei Themen wie Softwarepatente (vgl. dazu die Stellungnahme des ifrOSS) und Trusted Computing bestehen hier Differenzen, wobei allerdings auch die Vertreter der Softwareindustrie, die kleine und mittlere Unternehmen vertreten, Softwarepatenten überwiegend kritisch gegenüberstehen. Ein anderer Aspekt betrifft das Problem, wer überhaupt zur "Open Source Community" zählt und wer ihr "legitimer Vertreter" sein kann. Da die unterschiedlichen Projekte sehr hetrogen sind und auch die Auffassung, was als Freie Software bzw. Open Source Software anzusehen ist, kann schwerlich eine Organisation für alle sprechen, die in die Entwicklung oder Verwertung von Freier Software involviert sind. Hier werden sich unterschiedliche Interessenverbände organisatorisch noch klarer herausbilden müssen, so wie dies bei der FSF Europe der Fall ist, die ein Netz von assoziierten Organisationen knüpft. Für den Business-Bereich bildet der LIVE in Deutschland den stärksten Interessenverbund.